„Die Sketchnote Starthilfe“ von Tanja Wehr aus dem vergangenen Jahr war eines der ersten deutschsprachigen Fachbücher für unsere Szene. Nun hat Tanja ein zweites Buch aufgelegt. Wer ihre Arbeit als Sketchnoterin kennt, weiß, dass er wieder mit vielen hilfreichen Zeichenanleitungen rechnen kann.
Neue Bilderwelten
“Die bunte Mischung der Themen in diesem Buch ist durch Rückmeldungen von Lesern des ersten Buches entstanden”, heißt es in der Einleitung. Wer das erste Buch noch nicht in den Fingern hatte, hier auf meinem Blog ist eine Rezension zu finden.
Tanja Wehr und auch andere Influencer der Sketchnote-Szene werden zu Recht im Übrigen nicht müde, immer wieder auf eine Sache hinzuweisen: Jeder kann lernen, einfache Bildsymbole zu zeichnen. Und darauf konzentriert sich dieses Buch mit vielen Strich-für-Strich-Anleitungen.
Hier ein Blick ins Buch:
Viele, viele Themen
Am besten gefällt mir die Übersicht über die Bildsymbole gleich auf den ersten Seiten. Auf diese Weise kann man quasi sofort ins praktische Arbeiten einsteigen und direkt ins zweite Kapitel „springen“ – zu den Stellen, die einen interessieren. Ich liste mal, was es alles gibt:
- Baustelle
- Im Café
- Feiertage
- Finanzen & Büro
- Im Garten
- Geschichte
- Kleidung & Gesicht
- Krimi
- Küche
- Kunst
- Länder
- Landschaften
- Möbel
- Musik
- Neue Arbeit
- Pflanzen
- Rezepte
- Schule
- Spielzeug
- Technik
- Tiere
- Urlaub
- Veranstaltung
- Verkehr
Weitere Tipps und Hilfen
Ein paar Punkte aus dem Buch will ich noch gesondert erwähnen. Für Eilige: Weiter unten haben ich ein Foto des Inhaltsverzeichnisses eingefügt.
Im ersten Kapitel gibt es einen Rückgriff auf grundlegende Elemente einer Sketchnote. Dazu gehört der Hinweis auf die „Essential Eight“ von Brandy Agerback: Schrift, Aufzählungszeichen, Farbe, Linien, Pfeile, Menschen, Rahmen, Schatten. Dem folgen ein paar Seiten mit Beispielen für die Gestaltung von Linien, Buttons, Pfeilen, Banner, Rahmen, Strichmännchen, Gesichter.
Kapitel drei beschäftigt sich kurz mit Farbe und Schatten. In Kapitel vier geht es dann darum, wie man die eigene, individuelle Bildsprache entwickelt. Besonders sympathisch finde ich den Hinweis zum Bildanteil in Sketchnotes: Es gibt keine bindende Regel. Ich persönlich habe schon viele Sketchnotes gesehen, die überwiegend aus Bildvokabeln bestanden, aber ich habe genauso viele hervorragende Sketchnotes mit hohem Textanteil gesehen. „Ich kann nicht zeichnen“ ist also kein Argument, um nicht mit Visualisierungen zu arbeiten.
Zum Abschluss
In Kapitel fünf macht Tanja ein paar Vorschläge, wie man Übungen in den Alltag integrieren kann. Das fängt mit zwei Minuten täglich und einem Icon pro Tag an, erstreckt sich über eine Terminliste, den Einkaufszettel, Packlisten für Reisen bis hin zum Sketchen von Anleitungen und Prozessen. Neben einigen Buchtipps gibt es dann am Ende des Buches noch einen visuellen Index für die Symbole mit Hinweis zu Tätigkeiten, Eigenschaften und Metaphern, die man dem jeweiligen Bild zuordnen könnte. Sehr gelungen!
Buch bestellen
Für den MITP-Verlag habe ich schon „Sketching User Experiences„, „Visuelle Meetings“ und Tanjas erstes Buch rezensiert. Der junge Verlag feiert in diesem Jahr seinen vierten Geburstag und unterstützt den Bereich Visual nach Kräften. Als Blogger wird man sehr zuvorkommend, aufmerksam und herzlich behandelt. Bestellt doch bitte das Buch eher direkt über den Verlag als über Amazon.
Die Sketchnote Starthilfe Neue Bilderwelten
Tanja Wehr, 1. Auflage 2018
272 Seiten, Softcover, zweifarbig
Buch 24,99 €, PDF oder EPUB 21,99 €
ISBN 978-3-95845-507-8
MITP-Verlag Die Sketchnote Starthilfe – Neue Bilderwelten