Todaysdoodle Nummer 200 in Folge war in der ersten Januarwoche fällig, natürlich wollte ich hier etwas „Besonderes“ erstellen. Herausgekommen ist eine sehr schöne, detailreiche und sorgfältig erarbeitete Sketchnote.
Gleich vorab: das sind keine persönlichen Neujahrs-Vorsätze. Die haben bei mir noch nie funktioniert, daher habe ich inzwischen eine Strategie der „kleinen Schritte“ entwickelt, mit denen ich gewünschte Veränderungen herbei führe.
Viele Menschen sehen das nicht so und nehmen sich zu Jahresbeginn große Aufgaben vor. Diese schaffen sie zunächst gut, je mehr Zeit jedoch verstreicht, desto schneller fallen sie in alte Verhaltens-Muster zurück. (In der Sketchnote thematisiert)
Zeigen möchte ich aber eigentlich den Entwicklungsprozess der zeichnerischen Arbeit. Denn bei dieser Sketchnote handelt es sich um eine „Slow-Sketchnote„, wie man sie zuhause in Ruhe, mit Vorzeichnungen und Konzeption erstellt.
Das Konzept enthielt die Idee, verschiedene Vintage-Rahmen und Vintage-Schriften mit modernen Elementen zu mischen. Das Thema sollte im Zentrum stehen, das Storytelling sich von links oben in einem rechts herum laufenden Kreis aufbauen. Dazu sollte sich in jeder Ecke der Sketchnote ein zentrales visuelles Element befinden. Als Konnektoren waren von Anfang an Pfeile vorgesehen, als Separatoren nur weiße Zwischenräume.
Der Zeitaufwand für das reine Zeichnen lag bei cirka vier Stunden, vorgegangen bin ich in verschiedenen Schritten.
Schritt 1: Rahmen
Mein Zeichenblock hat ein Letterformat, daher habe ich die Rahmen genutzt, um grob einen DIN A 4-Bereich einzugrenzen. Die Ecken werden später noch verziert. Außerdem hatbe ich auf diese Weise die Anlage für die Platzierung der vier visuellen Kern-Elemente gelegt, von denen man hier die Anfänge der ersten beiden sieht.
Schritt 2: Visuelle Elemente
Hier sieht man die vier visuellen Elemente, die sich an den Ecken ausrichten.
Schritt 3: Zentraler Bereich
Für das Zentrum war ein kreisförmiges Vintage-Element vorgesehen. Außen herum sollten sich in moderner Schrift passende zentrale Stichworte befinden – jeweils unter den visuellen Elementen liegend. Diese mussten kurz und knackig sein, um die Platzaufteilung und die visuelle Wirkung nicht zu beeinträchtigen.
Schritt 4: Storytelling & Lettering
Hier ging es an das Erzählen der „Geschichte“. Kurze Zwischentexte sollten erklären, was es mit den vier zentralen Stichworten (und Visualisierungen) auf sich hat. Außerdem habe ich verschiedene Schriften ausprobiert. Bereits angelegt ist der Erzählpfad durch Pfeile, die später dunkel koloriert werden.
Schritt 5: Konnektoren & Zentrum
Die Pfeile sind geschwärzt, das zentrale Thema ist in Vintage-Schrift im Zentrum eingezeichnet. Die Ecken haben ein Vintage-Muster erhalten.
Schritt 6: Koloration, Schattierungen & Feinarbeit
Ein sauberer Scan zeigt zum Schluss die letzten Arbeitsschritte fast so gut, wie es im Original auf Papier aussieht. Farbe wurde hinzugefügt, wobei ich mich auf Blau und Orange als Komplementärfarben festgelegt habe. Alles andere ist in grauen Schattierungen gehalten.
Verwendetes Material:
- Sketchbook 21,6 cm x 28 cm
- Papierdichte 65 lb. / 100 g/m2
- Staedtler Fineliner-Set 0.05mm – 0,8mm
- Delta-Marker (die sich leider nicht gut mit der rauhen Papieroberfläche vertrugen)
- Letraset Promarker-Set „Cool Grey“